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Arbeitsbericht
zum Trainingsjahr 2004 / 2005
an der Corona-Schröter-Grundschule Guben
Zum
Training
Am 18.08.2004 begann das Trainingsjahr der AG Schach, Trainingsgruppe des SV
Chemie Guben, im Rahmen des Ganztagsprojektes der Corona-Schröter-Grundschule
in Guben. Neben dieser AG, die den Mittwoch als Trainingstag wählte, existierte
noch eine zweite Gruppe, die am Donnerstag ihr Training unter Leitung von Frau
Fichte durchführte. Altersmäßig kommen diese Schüler meist aus dem ersten
bis dritten Schuljahr. Wie erwartet, meldeten sich zu Beginn des Trainingsjahres
eine größere Anzahl Schüler, um sich mit dem Schachspiel vertraut zu machen.
Wegen der hohen Schülerzahl und dem unterschiedlichen Kenntnisstand wurde eine
Anfänger- und eine Fortgeschrittenen-Gruppe gebildet; die am gleichen Tag, aber
zu unterschiedlichen Zeiten trainierten. Ein Großteil dieser Schüler verließ
Ende September die Anfängergruppe, nachdem sie feststellten, dass es hier nicht
ums „spielen“ im Sinne einer Freizeitbewältigung, sondern ums „lernen“
ging, mit dem Ziel des Aufbaus einer Sportgruppe, die auch an
Leistungsvergleichen d.h. Turnieren teilnehmen kann. Die Schüler Maurice
Shabani, Marie-Luise Burtchen, Andy Stiebitz, Tony Raake, Tobias Lichterfeld,
Moritz Baum und Dennis Rerisch absolvierten als Anfängergruppe das
1. Schulhalbjahr. Zur Fortgeschrittenen-Gruppe gehörten zu Beginn des
Schuljahres Nico Dang Xuan, Arman Potulajew, Sophie und Wolfgang Genz,
Nadja Sorokodumow, Nina Anfalow, Darja Obuchow, Charlott Rauchfuß und Antony
Stäpke. Während des 1. Halbjahres wurden bei den Anfängern die
Grundbegriffe des Schachspiels, Kenntnis der Gangart der Figuren, wie Rochade,
das Schlagen „en passant“ u.a. geübt. Hinzu kamen die grundlegenden
technischen Endspiele, wie das Matt setzen mit zwei Türmen, Matt setzen mit
Turm und Dame, oder Turm und König, bzw. Dame und König. In der
Fortgeschrittenen-Gruppe wurden Elemente geübt, die im Zusammenhang mit
Bauernendspielen stehen, wie Opposition, Schlüsselfelder, „Quadrat des
Bauern“, Remissituationen u.a.. Dazu kam die Technik des Endspiels mit König
und zwei Läufern und für einige ausgewählte Schüler das Bekannt machen mit
dem König-Läufer-Springer-Endspiel. Dazu kamen Partiebesprechungen, Übungsspiele
u.a.. Um den Kindern das Erkennen von Mattsituationen zu erleichtern, wurde in
Form von Hausaufgaben das vom Blauen-Punkt-Verlag herausgegebene Lehrmaterial
des Schachfreundes Gaffron genutzt. Die Anfängergruppe erhielt einzügige
Aufgaben (meist 6 Aufgaben), bei der Fortgeschrittenen-Gruppe waren es zweizügige.
Allerdings wurden diese Hausaufgaben nicht besonders angenommen und nur ungern
erledigt. Das Verbummeln der Aufgabenblätter, Vergessen der Lösungen u.a.
waren an der Tagesordnung. So half es auch wenig, dass diese Aufgaben-Angebote
als „Hausaufgaben-Turnier“ deklariert wurden. Mit Beginn des 2.
Schulhalbjahres bot sich den Schülern die Möglichkeit, die AG zu wechseln. Das
wurde vor allem von vielen Schülern der Anfänger-Gruppe wahrgenommen, so dass
bloß noch Marie-Luise Burtchen, Moritz Baum und Tony Raake verblieben.
Aus organisatorischen Gründen wurden die beiden Gruppen deshalb zusammengelegt
und gemeinsam trainiert. Wie schon im ersten Halbjahr wurden die Elemente des
Bauern-Endspiels trainiert; neben der Wiederholung der „Quadrat-Regel“, der
Zusammenarbeit von Bauer und König, kamen neu hinzu die Probleme der
„Widder-Bauer“ und des „Abdrängens mit der kalten Schulter“. Die
Fortgeschrittenen-Gruppe verließen leider die leistungsfähigen Schüler Nico
Dang Xuan, Arman Potulajew und Darja Obuchow, um sich anderen AG’en
zuzuwenden. Neu hinzu kam Robert Feller, der aber gegen Ende des
Schuljahres von seinen Eltern wegen seiner ungenügenden schulischen Leistungen
wieder aus der AG genommen wurde. Desgleichen verließ Maurice Shabani die
Gruppe, da die Schachturnier-Termine mit seinen Fußball-Terminen kollidierten.
In der zweiten Schuljahres-Hälfte wurde auch ein gruppeninternes Runden-Turnier
(12 Runden) gespielt, aus dem nach zwei Stichkämpfen Nadja Sorokodumow vor
Wolfgang Genz als „Gruppenbeste“ hervorging. Den Abschluss des
Schuljahres bildete das am 28. Mai 2005 gespielte „II. Schach-Küken-Turnier“,
an dem sich Schüler aller in Guben trainierenden Anfänger-Gruppen beteiligten,
dazu Gäste vom Naturwissenschaftlich-Technischen Zentrum Hoyerswerda und von
der TSG Lübbenau.
Turniergeschehen
Neben dem Training wurde von der Fortgeschrittenen-Gruppe noch ein umfangreiches
Turnierprogramm in der Altersklasse U 10 absolviert und den Schülern damit
Turnierpraxis vermittelt. Die Teilnahme an diesen Turnieren lief meist unter der
Regie des SV Chemie Guben. Die dazu notwendigen Mannschaften in der AK U 10
wurden in Zusammenarbeit mit den Trainingsgruppen an der Diesterweg- und
Friedensschule gebildet. Die Teilnahme an den Turnieren lässt sich einteilen
in:
Internationale Begegnungen: | |
Europa-Sportfest in Cottbus | Oktober 2004 |
16. Internationaler Schachtreff Guben | April 2005 |
Schulschachmeisterschaften: | |
Schulschach-Pokal Brandenburg | Oktober 2004 |
Schulschach-Mannschaftsmeisterschaft Brandenburg | März 2005 |
Landesmeisterschaften: | |
Landes-Einzelmeisterschaft in Potsdam | Januar 2005 |
Landes-Mannschaftsmeisterschaft im EJB Werbellinsee | Juni 2005 |
Qualifikationen: | |
zur LEM in Hohenleipisch | November 2004 |
zur LMM in Ragow | Februar 2005 |
Regionalmeisterschaften: | |
Regionalmeisterschaft Süd Nachwuchs (3 Treffen) | September bis November 2005 |
Juniorenliga (4 Treffen) | Oktober 2004 bis April 2005 |
Freundschaftsspiele: | |
Winterturnier in Ragow / Lübbenau | Januar 2005 |
Osterturnier in Eisenhüttenstadt | April 2005 |
Frühlingsturnier in Lübbenau | Mai 2005 |
II. Schach-Küken-Turnier Guben | Mai 2005 |
Meist
wurden bei diesen Turnieren mittlere Plätze belegt; aber entscheidend war die
Teilnahme und das Gewinnen von Turnierpraxis. Nicht immer gingen wir leer aus.
So konnte die Mädchen-Gruppe zur Landesschul-Pokalmeisterschaft einen Pokal mit
nach Hause nehmen und mehrfach kehrten Nadja Sorokodumow und Wolfgang
Genz als Turniersieger mit Medaillen zurück. Bei der
Schulschach-Mannschaftsmeisterschaft im März in Potsdam belegten wir den 15.
Platz von 30 Mannschaften. Zur LEM im Januar 2005 in Potsdam qualifizierten sich
Nadja Sorokodumow und Charlott Rauchfuß und aus der
Diesterweg-Schule Tom Eisenhuth. Die Qualifikation zur LMM 2005 in
Werbellinsee gewann im Februar in einem Stichkampf gegen den TSG Lübbenau die U
10-Mannschaft mit den Spielern Tom Eisenhuth, Nadja Sorokodumow, Wolfgang
Genz und Antony Stäpke, die hoffentlich ein gutes Spiel abliefern
werden. Für das kommende Trainingsjahr besteht durch die altersmäßige Veränderung
die Möglichkeit des Aufbaus einer U 12-Mannschaft und für Schulwettkämpfe der
Aufbau einer Mädchenmannschaft. Des weiteren muss eine verbesserte
Zusammenarbeit mit Frau Fichte geschaffen werden, um das bisherige Nebeneinander
in ein Miteinander zu verwandeln. Letzteres gilt auch für die Zusammenarbeit
der Schulen untereinander.
Die Zusammenarbeit mit Elternhaus und Schule
Wie schon erwähnt, existieren an drei Schulen Arbeitsgemeinschaften, wobei, und
hier kann ich nur auf die Corona-Schröter-Schule Bezug nehmen, die
Zusammenarbeit recht gut ist. An der Corona-Schröter-Schule läuft das
Schachtraining im Rahmen des Ganztags Schul-Projektes und wir erhielten
materielle Unterstützung bei der Beschaffung von Schachmaterial, Bereitstellung
des Trainingsraumes und von Turnierräumen. Ungünstig erwies sich für eine
kontinuierliche Trainings- und Turnierorganisation die Möglichkeit des
AG-Wechsels nach dem 1. Schulhalbjahr. Durch die ständig wechselnden Schülergruppen
mit völlig unterschiedlichem Niveau wird ein systematisches Training sehr
erschwert. Während einige interessierte Schüler-/innen mit einer für ihre
Altersgruppe doch recht guten Spielstärke zu verzeichnen sind, fehlen anderen
die Grundlagen und müssen irgendwie in die bestehende Spielgruppe integriert
werden.
Die Zusammenarbeit mit den Eltern ist unterschiedlich. So sind die einen Eltern
sichtlich am Schachleben und dem Fortschritt ihrer Kinder interessiert und
melden diese im Verein und LSBB an. Die Mitgliedschaft im Verein ist schon wegen
der hohen Reisetätigkeit, bedingt durch die meist auswärtigen Turniere, aus Gründen
der Versicherung notwendig, bei qualifizierteren Schülern kommt noch die
Mitgliedschaft im LSBB hinzu, da sie hier die Turniere meist auf Landesebene
spielen. Andere Eltern scheint der Vereinsbeitrag zu hoch, sie möchten ihre
Kinder aber bei Turnieren sehen, obwohl dies aus Versicherungsgründen wieder
bedenklich ist. Die dritte Gruppe wird durch die mit der Turmerteilnahme
verbundenen Kosten abgeschreckt, da wir die Eltern z.T. um finanzielle Unterstützung
bitten müssen, da unser Verein nicht in der Lage ist, die entstehenden Kosten
im vollen Umfang zu tragen. Die letzte Gruppe sieht Schach nicht als Sport,
sondern als Spielzeit zum „Zeit totschlagen“ und zieht andere Sportarten
beim Zusammentreffen von Terminen vor. Hier ist noch viel Überzeugungsarbeit
notwendig. Gerade unsere Jüngsten müssen behutsam geleitet und immer wieder ständig,
aber nicht im Übermaß, mit Turnieren konfrontiert werden, damit sie immer
kleine Erfolgserlebnisse haben. Darüber hinaus ist Einfluss zu nehmen, dass sie
nicht beim ersten Misserfolg die Flinte ins Korn werfen, sondern an sich
arbeiten. Es ist weiterhin auf Kameradschaftlichkeit und sportliche Fairness
Wert zu legen, sowie auf Ausdauer und Lernbereitschaft.
Werner Schulz, Übungsleiter
SV Chemie Guben, Abt. Schach